Zum Glücklichsein braucht man nur eine einzige herausragende Fähigkeit, nämlich sich ganz gut selber ertragen zu können, um auch mal ein bisschen mit sich allein zu bleiben, ohne sich durch die vielfältigen Möglichkeiten unserer Zeit berauschen und berieseln zu lassen.
Glück ist wie ein alter Freund
Glück ist wie ein alter Freund, der niemals immer bei uns wohnen und auf dem Sofa schlafen könnte, der aber gerne kommt, wenn er sich bei uns wohl fühlt und vorallem, wenn wir ihm die Freiheit
lassen, weiterzuziehen, wenn es denn mal sein muss.
Glück lässt sich weder heraufbeschwören noch festhalten.
Glück ist wie ein zarter Windhauch oder ein Sonnenstrahl, es kann nur in absoluter Freiheit existieren und lässt sich nicht konservieren.
Aber so wie nicht jeder von uns die Wärme des Sonnenstrahls auf der Haut oder den zarten Windhauch, der die kleinen Härchen sich aufstellen lässt, wahrnimmt, so bemerken wir manchmal das Glück
einfach nicht, weil wir zu beschäftigt sind und uns zu sehr um uns selbst drehen und durch unser Leben hasten.
Glück braucht Raum, Bereitschaft und Zeit.
Glück muss erreichbar sein!
Glück muss erreichbar sein.
Wenn wir unser Glück immer in den Dingen suchen, die wir wahrscheinlich nicht erreichen werden, leben wir immer in der defizitären Stimmung und haben das Gefühl wahnsinnig weit entfernt vom Glück
zu sein.
Das wird uns zu sehr traurigen Menschen machen, denn das dauerhafte Ertragen dieses Defizits werden wir nicht stemmen können, ohne dabei viele Federn zu lassen.
Glück ist in der Bewegung
Das heißt nicht, dass wir keine Ziele haben sollen, nach denen wir streben, denn Ziele sind unser Antrieb und unser Motor.
Aber das ewige Streben alleine hat noch keinen Menschen glücklich gemacht – vielmehr ruhelos.
Glück ist in der Bewegung. Im Wechsel von Anspannung und Entspannung.
Im Kommen und Gehen schöner Erlebnisse, im Gewinnen und Verlieren, im Lieben und Entlieben, im Kämpfen und Loslassen, im Geborenwerden und Sterben.
Irgendwo zwischen all dieser Bewegung finden wir das Glück. Und vorallem nur durch diese Bewegungen und die Akzeptanz, dass es nur im Spannungsfeld dazwischen funktionieren kann, können wir
glücklich sein.
Manchmal vielleicht nur für einen Augenblick, aber immer mit der Zuversicht, dass der nächste Augenblick des Glücks auch kommen wird.
Nur wenn wir lernen das zu akzeptieren, wenn wir aufhören Gurus zu glauben, die uns das ewige Glück versprechen, wenn wir nur nach deren Rezept leben, nur dann finden wir die Ruhe, um darin
unser Glück zu finden.
Denn Leben, das werden wir niemals ändern können, besteht aus Glück und Unglück, Hast und Ruhe, Angst und Sicherheit, Erfolg und Misserfolg, Frohsein und Traurigkeit.
Wir machen uns verrückt, setzen uns unter Druck und kommen nie ans Ziel, wenn wir nicht bereit sind auch immer die unliebsamen Teile der Paarungen als vollkommen normal in unserem Leben zu
ertragen.
Klar können wir nach ewigem Glück, ewiger Liebe, ewiger Perfektion und ewigem Erfolg streben, allerdings wird uns die permanente Enttäuschung darüber, dass wir das nicht erreichen die Kraft nehmen, um wundervolle glückliche Momente zu genießen.
Gegensätze akzeptieren und auf den Wellen surfen
Menschen die diese Akzeptanz mit sich bringen, die wissen und wunderbar ertragen, dass es mal auf und mal ab geht, sind übrigens kaum in der Lage sich eine Erkrankung wie ein Burn out zuzulegen,
da ihnen der Hang zum krankmachenden Perfektionismus fehlt, der der größte Antreiber in Richtung Burn out ist.
Sie wissen, dass die Welt und das Leben alles andere als perfekt sind und ihnen ist klar, dass sie als kleiner Teil dieser unperfekten Umgebung ebensowenig perfekt sein können, es sei denn sie
sind Don Quijote und schaffen es den Kampf gegen die Windmühlen zu führen.
Das Glück ist also tatsächlich so etwas wie eine ewige Wellenbewegung, die sich durch unser Leben zieht.
Egal wir furchtbar es vielleicht grade ist, es gibt irgendwo den Moment, der in all der Hässlichkeit wundervoll war. Vielleicht waren es nur wenige Minuten, ein kleiner Augenblick, aber irgendwo
war er, der Glücksmoment, die Welle, die uns flutete und lächeln ließ.
Aber um Wellen zu sehen, müssten wir an den Strand fahren. Wir müssten mal raus aus unserem Alltag und uns ein bisschen Zeit nehmen.
Zeit um uns in den Sand zu setzen und den Blick über das Meer schweifen lassen, um den Wind zu fühlen, die Seeluft zu riechen und das Rauschen und Tosen der Wellen zu hören.
Erst wenn wir bereit sind uns so intensiv auf unsere Wellen einzulassen können wir fühlen, wieviel Kraft sie haben, wenn sie durch uns hindurch strömen.
Wenn wir unser Leben immer in Beschallung und Berieselung verbringen, bekommen wir vom Glücklichsein nur sehr wenig mit, denn Glücklichsein legt sich nicht einfach so von alleine über uns und
verteibt alles andere und erfüllt uns einfach so.
Wir müssen leer genug sein, um überhaupt erfüllt werden zu können.
Am intensivsten spüren wir uns, wenn wir uns zuhören und mit uns auch mal alleine sind. Nur in dieser Stille oder Einsamkeit mit uns selbst können wir hören, wenn das Glück mit uns redet und was
es uns sagen will und können fühlen, wie es wellengleich durch uns hindurch strömt.
Kommentar schreiben
Kaka (Donnerstag, 31 Dezember 2020 12:26)
Ich wahr cool
���