Mußestunde Lesestoff


Eigentlich haben wir immer nur Angst nicht geliebt zu werden!

Die meisten von uns sind irgendwann so konditioniert worden, dass sie glauben, ihr Wert bemesse sich daran, wie hilfsbereit, verständnisvoll, nachsichtig und wenig streitbar sie sind.

„Je unkomplizierter ich im Handling bin, umso mehr werde ich geliebt!“
Dieser Gedanke läuft bei vielen von uns unsichtbar - aber sehr dominant - irgendwo im Hintergrund und bestimmt unser Handeln.

Komischerweise selten in der Beziehung zu unseren Eltern, dafür aber oft in den Beziehungen derer wir uns nicht so sicher sind, oder wo wir das Gefühl haben „abliefern“ zu müssen.
Das kann die Partnerschaft oder eine Freundschaft, aber auch eine Beziehung im Arbeitsumfeld sein.

Auf den ersten Blick stimmt das ja vielleicht auch.
Aber was ist mit dem zweiten Blick?

Werden wir „mehr geliebt“, wenn wir im Streben nach ständiger Harmonie unsere Bedürfnisse hinten an stellen oder gar nicht hören, um denen der Anderen häufig mehr Platz einzuräumen?

Ich sage NEIN!
Wir werden in einem solchen Fall gemocht, weil wir für den Anderen einen Zweck erfüllen.
Er benutzt uns für irgendwas, was für ihn wichtig ist, und wir lassen uns benutzen.
Mit Liebe hat das nichts zu tun.
Weder mit der Liebe, Zuneigung und Wertschätzung des Anderen für uns, noch mit einer Wertschätzung uns selbst gegenüber.

Wir entwickeln ein Surrogat von uns, reduziert um das, was andere Menschen an uns schwierig finden könnten, um uns ohne anzuecken, ohne Schwierigkeiten zu machen und als kompliziert zu gelten, durch die Gesellschaft, die uns umgibt, zu bewegen.

Wir tun das alles, weil wir irgendwann gelernt haben oder besser die Umstände so (fehl)interpretiert haben, dass wir glauben je unkomplizierter, desto liebenswerter.
Und auf das Gefühl geliebt zu werden können wir schlecht verzichten, denn wir nehmen uns erst dann intensiv wahr und fühlen uns lebendig und gut, wenn da jemand ist, der sich um uns kümmert und sich wohlwollend für uns interessiert.

Durch die Reduzierung auf das Unkomplizierte verlieren wir uns oder zumindest einen Teil von uns – dummerweise genau den Teil, in dem es um uns und unsere Bedürfnisse geht.
Würden wir nicht ausgerechnet diesen Teil abspalten oder in den Hintergrund drängen, wären wir nicht so sehr auf die Zustimmung und das Wohlwollen anderer angewiesen, denn dann wären wir selbst ja diejenigen, die uns wertschätzen und unsere Bedürfnisse ernst nähmen und wir könnten jeden anderen aus der Pflicht entlassen.

Ein ganz schöner Teufelskreis in den wir uns da manövriert haben.

Wenn wir da hinaus wollen, müssen wir uns als erstes der Tatsache bewusst werden, dass „harmoniebedürftig“ oder „harmoniesüchtig“ zu sein nicht unbedingt ein Vorteil für uns ist.
Schon aus den angefügten Adjektiven –bedürftig oder –süchtig lässt sich das erahnen.

Und so wie es für uns nicht von Vorteil ist süchtig oder bedürftig zu sein, so ist es auch nicht gut für die Menschen, die uns umgeben.

Bei einem Süchtigen im herkömmlichen Sinne (Alkohol oder Drogen) spricht man von Co-Abhängigkeit, die die Menschen trifft, die nah und liebend an ihm dran sind und die dessen Sucht durch ihr Handeln unbewusst befeuern. Darunter haben sie dann wiederum selber in irgendeiner Form zu leiden.

Der Harmoniesüchtige und der Co-Abhängige müssen mit einer Menge sich gegenseitig bedingender Probleme rechnen.

Man kennt sich nie wirklich, man belügt sich oder vermeidet zumindest häufig die ganze Wahrheit, irgendwann gibt es plötzliche und heftige Konfliktsituationen, die nicht selten im Ende der Beziehung münden, denn der Harmoniesüchtige platz immer dann mit allem raus, was er die letzten Jahre zurück gehalten hat, wenn der bekannte Tropfen das Fass zum überlaufen bringt.
Darüber hinaus hat der Harmoniesüchtige noch damit zu kämpfen, dass er den Kontakt zu sich selbst verliert, da er verlernt seine Bedürfnisse wahrzunehmen und ihnen auch nachzugehen.
Er kann nur schwer um seiner selbst Willen geliebt zu werden, denn sein Selbst kennt ja keiner, manchmal sogar er selbst nicht mehr, was einen schleichenden Verlust des Selbstbewusstseins bedeutet.
Häufig bietet er sich an, um ausgenutzt zu werden, da die Umwelt spürt, dass man es mit ihm machen kann. Protest oder ein „Nein, dazu habe ich grade keine Lust!“ ist nicht zu erwarten.

Könnte das Austragen und vorallem das Aushalten von Konflikten also tatsächlich eine Chance für uns sein, um uns und unsere Mitmenschen wahrhaftig kennenzulernen und um ehrlich zu lieben und wertzuschätzen?
JA!
Konflikte haben immer viel mit dem Äußern unserer Wahrheiten zu tun und die Wahrheit ist sicherlich das größte Abenteuer im Leben!
Nur in der Wahrheit haben wir die Chance wir selbst zu sein und uns ehrlich zu zeigen.

Wer damit dann wie umgeht können wir nicht wissen, aber wenn wir den Anspruch haben echt zu sein und auch echt geliebt und geschätzt zu werden, müssen wir ehrlich mit uns und anderen sein.

Wir dürfen niemals durch Vermeidung den Kontakt zu unseren Bedürfnissen verlieren, denn nur wenn wir sie kennen und uns um sie kümmern, lieben wir uns selbst. Und nur wenn wir uns selbst lieben, können wir auf ehrliche Weise von anderen geliebt zu werden.
Erst dann können wir „gebraucht“ und „benutzt werden“ gegen „geliebt werden“ eintauschen.

Wir sollten also keine Angst vor den Konflikten haben, die zum Leben einfach dazu gehören.
Denn da wo sich Menschen begegnen, begegnen sich unterschiedliche Meinungen und jede Meinung muss ein Recht und eine Chance haben gehört zu werden.

Ob man daraus dann gute Kompromisse und gemeinsame Lösungen entwickeln kann ist ein weites Feld. Das A und O dafür ist neben dem Respekt und der Wertschätzung für die eigenen Bedürfnisse und der Fähigkeit diese respektvoll zu artikulieren, dass man mit den Bedürfnissen der Anderen ebenso wertschätzend und respektvoll umgeht.

Alles darf sein. Jedes Gefühl und jedes Bedürfnis hat erst einmal ein Recht artikuliert zu werden.
Danach kann es dann nochmal schwierig werden, aber hier macht Übung den Meister und der alte Spruch, dass man jeden so behandeln sollte, wie man selbst behandelt werden möchte, hilft hier ein ganzes Stück des Weges.

Also fangen wir an unsere Wahrnehmungen, Bedürfnisse und Meinungen nach außen zu kehren, sie haben in uns drin einfach nicht zu suchen, denn sie sind ja dafür da, um uns mit unseren Mitmenschen interagieren zu lassen.

Und vergessen wir das Dogma, dass wir nur in der einfachen Ausführung von uns geliebt werden.
Liebe bedeutet immer im Ganzen erkannt und geliebt zu werden.
Wer nur unsere Sonnenseite kennt, der kann uns nicht lieben. Denn so wie wir Licht und Schatten in uns tragen, so geht es unseren Mitmenschen auch.
Und wenn Menschen, die beides in Harmonie vereinigen konnten, aufeinander treffen, gibt es die Chance auf eine tiefe, ehrliche und intensive Verbindung in der wir sein dürfen wie wir sind und uns zu Hause fühlen.

Konflikte sind also die Chance auf das größte Abenteuer unseres Lebens. Das Kennenlernen wer wir wirklich sind und diejenigen kennenzulernen mit denen wir auf dem Weg des Lebens gehen!

Das Thema dieses Beitrages beschäftigt mich als Coach natürlich oft selbst, da viele meiner Klienten mit Konflikten zu tun haben, aber ich bin mit diesem Beitrag auch einer Einladung von Christina Wenz (Mediatorin, Konfliktcoach und Juristin) gefolgt. Sie hat angeregt Artikel darüber zu schreiben wie man Konflikte als Chance sehen kann.

Je mehr wir uns mit dem Thema beschäftigen, umso mehr können wir vielleicht Anregungen dazu geben, sich vor Konflikten nicht fürchten zu müssen. Ein Leben ohne geht gar nicht, dass wäre so, als wollten wir künftig auf "miteinander reden" verzichten.
Lasst uns also Konflikte zur Normalität erklären und lasst uns beginnen ehrlich mit uns und unseren Mitmenschen zu sein. Ein Konflikt ist kein Teufelszeug, sondern ein ganz natürlicher Vorgang.
Und mit Respekt, Wertschätzung und gegenseitiger Achtung wird jeder Konflikt tatsächlich zur Chance auf uns selbst zu treffen.

Im Original erschienen auf www.talkabout-blog.de.
Dort finden Sie auch weitere Artikel von mir.


Ich liebe Dich!

„Ich liebe Dich!“

Was meinen wir damit eigentlich?

Können wir uns sicher sein, dass wir immer von dem Gleichen reden, wenn wir uns gegenseitig sagen, dass wir uns lieben?

 

Manchmal streiten wir ja sogar schon darüber, was beige eigentlich für eine Farbe ist, denn plötzlich zeigt jemand auf ein Kleidungsstück und sagt, dass ist beige, und wir denken uns, naja, eigentlich ist das ja braun.

 

Wenn wir uns bei etwas vermeintlich Offensichtlichem, wie einer Farbe schon schwer tun, sie in identischer Weise wahrzunehmen oder zu interpretieren, wie schwierig wird es dann erst bei einem Begriff wie „Liebe“.

 

Jeder von uns hat eine Vorstellung davon, was man unter Liebe versteht, aber vielleicht gibt es so viele unterschiedliche Deutungen davon, wie es Menschen gibt.

 

Und dann sagen wir jemandem, dass wir ihn lieben, und im Idealfall bekommen wir zur Antwort: „Ich dich auch!“.

Die Welt scheint in Ordnung, solange bis wir uns wundern, warum dieser Mensch vielleicht Dinge tut, die uns irritieren, stören und verletzen.

 

Das Dilemma beginnt, denn man denkt sich: „Wenn er oder sie mich lieben würde, dann würde er oder sie das doch nicht tun!“

Um eine Chance hinaus aus diesem Teufelskreis zu haben, müssen wir uns zunächst eine entscheidende Frage stellen:

 

Ist Liebe eigentlich ein Gefühl oder ein Bedürfnis?

 

Klingt nach einer fast unscheinbaren Frage, aber wenn man sich damit ein wenig intensiver beschäftigt, bleibt sie keinesfalls unbedeutend.

 

Goethe hat mal geschrieben: „Und wenn ich dich lieb habe, was geht’s dich an?“

 

Solange Liebe nur ein Gefühl ist, können wir lieben ohne bestimmte Bedürfnisse daran zu koppeln.

Ja wir könnten sogar lieben, ohne dass es wichtig wäre, was zurück kommt.

 

Irgendwann wollen wir aber normalerweise etwas zurück bekommen.

Wir fragen: „Liebst Du mich?“ und eine enorme Erwartungshaltung entsteht, denn ab dem Moment bleibt die Liebe nicht mehr einzig ein Gefühl, sondern sie wird zu einem Bedürfnis.

 

Wir wollen zurück geliebt werden und haben sehr genaue Vorstellungen davon, wie wir uns denn eine Realität nach einem: „Ja, ich liebe Dich!“ vorstellen.

Unser Partner hat auch sehr genaue Vorstellungen davon, was er von uns erwartet, nachdem wir ihm gesagt haben, dass wir ihn lieben und er weiß für sich auch, wie er sein „Zurücklieben“ zeigen möchte.

 

Da wir aber schon die Farbe „beige“ individuell verschieden wahrnehmen und beschreiben, können wir uns sicher sein, dass wir, was unsere Bedürfnisse in Sachen Liebe angeht, ebenfalls sehr unterschiedliche Sprachen sprechen – alles andere wäre auch zu einfach.

 

So unterschiedlich wie wir unsere Liebe zeigen (Zärtlichkeit, Fürsorge, Zuverlässigkeit, Komplimente, Hilfsbereitschaft), so verschieden erkennen wir auch Liebesbekundungen an.

 

Kommen wir an diesen Punkt, wird uns schon ein großes Problem bewusst und wir können Wege suchen, um uns miteinander besser zu verstehen.

 

Leider gibt es davor aber ein massives Problem. Wir verharren allzu häufig in der Annahme, dass unser Partner doch schon wissen muss, was er tun kann, um uns seine Liebe zu zeigen, denn wir gehen davon aus, dass unsere Sicht der Dinge allgemeingültig ist.

 

Ist sie nicht!

 

In dem Buch „Die fünf Sprachen der Liebe“ von Gary Chapman wird von fünf Typen mit ihren jeweiligen „Beziehungssprachen“ gesprochen. Ich persönlich glaube es gibt noch weitaus mehr, was die Sache aber nicht einfacher macht!

Unter „Beziehungssprache“ versteht Chapman den stärksten und individiuellen Antreiber eines Menschen, um Liebe zu zeigen und was er braucht, um sich selbst geliebt zu fühlen.

 

Liebe kann gezeigt werden durch:

 

Lob und Anerkennung

Zweisamkeit

Geschenke, die von Herzen kommen

Hilfsbereitschaft

Zärtlichkeit

Natürlich haben wir immer von allem etwas in unserem Repertoire, aber meistens tendieren wir stark zu einer dieser Sprachen.

 

Wenn wir zum Beispiel zwei Partner haben, von denen einer eher die Zärtlichkeitssprache spricht, dass heißt, für ihn sind Berührungen, Küsse, Händchenhalten in der Öffentlichkeit, Sex und Umarmungen ein tiefer Ausdruck seiner Zuneigung, und er bringt es auch so oft wie möglich an, und der Andere spricht eher die Sprache der Hilfsbereitschaft, d.h. er ist mit großem und auch kleinem Einsatz jederzeit bereit, seinem Partner zur Seite zu stehen, dann wird es Situationen geben, in denen Beide sich mit ziemlichem Unverständnis gegenüberstehen und ihr Bedürfnis nach Liebe nicht befriedigt sehen.

 

Das Unverständnis macht dann früher oder später meistens noch einen weiteren brutalen Schritt, denn irgendwann unterstellen wir unserem Partner, er würde uns nicht lieben, allein weil wir seine Sprache nicht verstehen.

 

Wie oft haben wir schon gedacht:

 

„Er kennt mich doch, er muss doch wissen, was mir wichtig ist!“

 

Ehrlicherweise haben wir uns nach einem solchen Gedanken vermutlich selten selbst dafür geohrfeigt und uns widersprochen und gesagt: „Ich kenne mich ja selbst nicht so genau und kann gar nicht exakt artikulieren, was ich eigentlich will, wie kann er es wissen!“ Oder: „Weiß ich eigentlich, was er sich von mir wünscht, vielleicht hat er andere Parameter für Liebe?“

 

Ja gut, wir haben ihm hier und da schon vorgeworfen: „Wenn Du mich lieben würdest, dann würdest Du mir mehr Aufmerksamkeit schenken, mir hier und da mal Blumen mitbringen, mich auch mal in den Arm nehmen oder würdest im Kreise unserer Freunde sagen, was ich eigentlich für ein toller Mensch bin! Außerdem würdest Du meine Whats App beantworten, wenn Du sie gelesen hast!“

 

Wir machen einen Vorwurf und erwarten, dass das Blatt sich dadurch sofort wendet, dass unser Gegenüber mit einem Herzen voller Liebe darauf reagiert und sein Verhalten ändert, und dass das Pferd und der Sonnenuntergang schon in greifbarer Nähe sind, so dass wir nur noch Händchen haltend hineinreiten müssen.

 

Und ganz ehrlich?

Wie oft habt ihr schon Euer Verhalten verändert, nachdem Euch jemand angegriffen und Euch Vorwürfe gemacht hat?

Ich gestehe, ich tue das äußerst selten, weil ich auf eine derart aggressive Forderung eher unentspannt reagiere, vor allem wenn ich mir, denke: „Hey, ich mache soviele (andere) Dinge für Dich, die Du offensichtlich überhaupt nicht zur Kenntnis nimmst!“

 

Ein echtes Dilemma kündigt sich an, denn jeder fühlt sich ungerecht behandelt und missverstanden und irgendwann, wenn unsere Bedürfnisse in der Liebe nicht befriedigt werden, gehen wir an das Gefühl zurück und fangen an es in Frage zu stellen.

 

Ganz bewusst habe ich von einer aggressiven Forderung gesprochen, auch wenn man sich dazu nicht die Boxhandschuhe anzieht und in den Ring steigt, denn es gilt ein Kommunikationsmodell zu erklären, was uns helfen kann, ein solches Muster zu durchbrechen .

Ob in der Liebe oder an einer anderen Stelle unserer zwischenmenschlichen Kommunikation ist unbedeutend, wir können es für die verschiedensten Situationen nutzen.

 

Der Begriff ist gewöhnungsbedürftig, denn es nennt sich „Gewaltfreie Kommunikation (GFK)“ und wurde von dem US Psychologen Marshall Rosenberg entwickelt.

Damit ist nicht gemeint, dass wir aufhören uns körperlich aggressiv zu verständigen, sondern dass wir von Forderungen Abstand nehmen, um nicht mit verbaler Gewalt jemanden unter Druck zu setzen.

 

Fragt Euch kritisch, wie ihr auf Sätze reagiert wie:

 

„Ich fühle mich provoziert, weil Du immer wieder…“

„Wenn Du nicht beim nächsten Mal, dann…“

„Du bist so egoistisch und lieblos mir gegenüber..“

„Es ist unglaublich, dass Du immer noch nicht verstanden hast, dass…“

 

Hierbei gibt es keine Schläge auf körperlicher Ebene, aber sehr wohl kommunikative Schläge weit unterhalb der Gürtellinie.

 

Sind wir mal ehrlich, grundsätzlich haben wir keinerlei Recht, von anderen Menschen die Erfüllung unserer Bedürfnisse zu fordern.

Dem Einzigen, dem gegenüber wir Forderungen stellen können, ist uns selbst.

 

Andere Menschen können wir nur um etwas bitten.

Und, auch wenn wir das gerne vergessen, jede Bitte ist nur solange eine Bitte, solange wir auch tolerieren können, dass sie abgelehnt wird.

Können wir das nicht akzeptieren, ist es eine Forderung im Gewand einer Bitte.

 

Was machen wir jetzt mit unserem Übersetzungs- und Sprachchaos innerhalb der Liebe?

Wir könnten anfangen gewaltfrei zu kommunizieren.

 

Die GFK funktioniert in vier Schritten.

Vereinfacht geht das so (geübt werden sollte es aber unter Anleitung, denn das ist effektiver):

 

Wiedergeben einer Beobachtung (ohne Bewertung oder Interpretation)

Schilderung eines Gefühls (die Beobachtung löst ein Gefühl aus)

Erklären des eigenen Bedürfnisses (das Bedürfnis steht in Zusammenhang mit dem Gefühl)

Äußerung einer Bitte (eine Bitte ist eine konkret erfüllbare Handlung im Hier und Jetzt und kein vager Wunsch, dessen Erfüllung schwieriger messbar ist, wie z.B. „sei fürsorglicher“)

Marshall Rosenberg beschreibt die Kette wie folgt:

 

„Wenn ich a sehe, dann fühle ich b, weil ich c brauche. Deshalb möchte ich jetzt gerne d.“

 

Ein Beispiel:

 

Ein Paar, er ist viel beruflich unterwegs, sie schmeißt Haushalt und Kinder, es bleibt wenig Zeit für Zweisamkeit. Sonntags werden die Kinder oft von den Großeltern abgeholt, dass Paar hat dann bei einem gemeinsamen und entspannten Frühstück Zeit für sich. Er liest dabei in letzter Zeit gerne Zeitung, weil er unter der Woche nicht mehr dazu kommt und dabei sehr gut entspannen kann.

Sie fühlt sich dadurch in der knappen gemeinsamen Zeit beschnitten und links liegen gelassen.

 

Eine häufige Reaktion wäre:

„Muss das sein, dass Du mir mit der Zeitung gegenübersitzt? Ich habe ja gar nichts mehr von Dir und unterhalten können wir uns so auch nicht mehr.“

Sie denkt dabei vermutlich aber sogar noch schlimmer Sachen wie: „Wie unsensibel er doch ist. Vermisst er die Zeit mit mir gar nicht. Will er sich nicht mehr mit mir unterhalten und versteckt sich deshalb hinter seiner Zeitung? Unsere Liebe muss ganz schön abgekühlt sein, wenn er lieber liest, als sich mit mir zu beschäftigen“

 

Er denkt: „Nicht einmal in Ruhe Zeitung lesen kann ich an einem Sonntag. Ständig will irgendjemand etwas von mir. Nie habe ich mal Zeit, um für mich zu entspannen.“

 

Würde man das Thema im Sinne der GFK ansprechen, könnte das wie folgt passieren:

 

Ihre Beobachtung: „Mir ist in den letzten Wochen aufgefallen, dass Du gerne Deine Zeitung beim Frühstück liest.“

Seine Reaktion: „Das stimmt. Seit einiger Zeit komme ich unter der Woche nicht mehr dazu.“

 

Ihr Gefühl: „Mich beunruhigt das…“

Ihr Bedürfnis: „da ich das Bedürfnis habe, Sonntags Zeit nur mit Dir zu verbringen und mich mit Dir auszutauschen, da wir sonst nur so wenig Zeit für uns haben.“

Seine Reaktion: „Du machst Dir Sorgen, dass…“

Seine Reaktion: „…uns von unserer knappen Zeit noch etwas verloren geht?“

 

Ihre Bitte: „Sage mir bitte, ob Du Dir vorstellen könntest, für Deine Zeitungslektüre ein anderes Zeitfenster zu finden, oder mit mir gemeinsam einen Weg zu finden, wie wir unser beider Bedürfnisse unter einen Hut bringen können.“

Seine Reaktion: „Du wünschst Dir, dass wir wieder mehr miteinander reden und ich meine Zeitung vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt lese. Vielleicht, dass wir eine konkrete Absprache treffen?“

 

Der Mensch an sich ist hilfsbereit und wird einer offenen Bitte immer aufgeschlossener gegenüberstehen, als einer Forderung.

Es klingt also alles gar nicht so kompliziert und im Prinzip ist es das auch nicht, wenn man bereit ist, sich mit den eigenen Bedürfnissen zu beschäftigen und diese auch zu äußern, anstatt die Verantwortung auf das Gegenüber zu übertragen:

„Du solltest, um mich glücklich zu machen…“

„Würdest Du nicht, könnte ich…“

„Wenn Dir etwas an mir läge, würdest Du doch…“

 

steht in einem krassen Gegensatz zu:

„Ich brauche Aufmerksamkeit von Dir, um mich sicher zu fühlen.“

„Ich kann in einem ordentlichen Umfeld besser entspannen, als im Chaos, was können wir tun?“

„Ich habe das Bedürfnis immer 110% abzuliefern und kann mit 80% nur schlecht umgehen. Könnten wir bitte….“

 

Wir empfinden Glück und Zufriedenheit, wenn unsere Bedürfnisse befriedigt werden.

Dauerhaft mit unerfüllten Bedürfnissen zu leben, macht uns dagegen krank und unzufrieden.

Wir MÜSSEN aber die Verantwortung für unsere Bedürfnisse selbst übernehmen. Zumindest müssen wir sie ergründen und artikulieren.

Von anderen Menschen die hellseherische Erfüllung unserer Bedürfnisse zu fordern ist realistisch betrachtet Wahnsinn. Sie dann noch dafür verantwortlich zu machen, wenn sie das nicht leisten können, ist unfair.

 

Die ersten Grenzen erreicht die GFK da, wo die Bedürfnisse stellvertretend für tieferliegende Ängste, die aus der persönlichen Entwicklung des jeweiligen Menschen entstanden sind, resultieren.

 

In einem solchen Fall liegen die Schwierigkeiten zu Einen darin, sich seiner Bedürfnisse erst einmal bewusst zu werden und im nächsten Schritt zu ergründen, was dahinter liegt:

Bedürfnis nach Aufmerksamkeit – Angst Übersehen zu werden

Bedürfnis nach Komplimenten – sich selbst nicht annehmen und wertschätzen zu können

Bedürfnis nach kleinen Geschenken – Gelernt zu haben, dass man Liebe materiell aufwiegen kann etc..

 

In einem solchen Fall braucht es vorallem Zeit, Übung und ganz viel Mut, um sich einem anderen Menschen auf eine so ehrliche Art zu offenbaren und seine persönlichen Muster zu ergründen.

 

Das funktioniert nur, wenn das Gegenüber geduldig und wertschätzend reagiert und man eventuell Hilfe beim Erlernen der Technik in Anspruch nimmt, um den Prozess, in dem einer mühsam versucht sich zu öffnen, nicht torpediert indem man ungeduldig oder gereizt reagiert.

 

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich es nur sehr empfehlen sich mal im „gewaltfrei kommunizieren“ zu üben und diese Variante des Austauschs zu erlernen, um vorallem in Konfliktsituationen ein Werkzeug zu haben, mit dem man Konflikte lösen und nicht nur verschärfen kann.

 

Darüber hinaus drückt man in dieser „friedvollen“ Art der Kommunikation einen tiefen Respekt für sein Gegenüber aus, was doch auch mal eine Abwechslung sein könnte, die wesentlich zielführender ist, als der althergebrachte Wunsch, als Sieger den Platz des Konfliktes zu verlassen.

Wenn es um Siegen und Verlieren geht, ist es bereits beschlossene Sache, dass es nur Verlierer geben wird.

 

Wem das jetzt alles zu „theoretisch“ war, der kann sich einen kurzen und sehr unterhaltsamen Film von Marshall Rosenberg zu diesem Thema ansehen.

 

„Liebst du mich?“, fragt der Wolf die Giraffe…

 

Viel Spaß beim Anschauen und gerne könnt ihr euch mit Fragen zu dem Thema an mich wenden.


Der Artikel ist im Original auf meinem Talk about! Blog erschienen.


GRENZ-ERFAHRUNG

Begegnungen und die Geschichten, die daraus entstehen, sind das was unser Leben ausmacht.
Vor einigen Monaten las ich eine Ausschreibung zu einem Schreibwettbewerb für Kurzgeschichten, des emotion Magazins.
Das Thema war "Begegnungen" und ich fühlte mich davon inspiriert und reichte eine Geschichte ein, die mir in Berlin, bei einer Bootsfahrt auf der Spree einfiel.

Meine Geschichte landete auf Platz 7 des Schreibwettbewerbs und wurde online veröffentlicht:

Hier geht es zu GRENZ-ERFAHRUNG auf der Homepage vom emotion Magazin.


Pflege täglich Deine Gedanken, denn sie werden Deinen Weg bestimmen!

Dieser Satz drückt eine für mich unschätzbar wichtige Lehre unseres Lebens aus, aber ich wurde erst vor einigen Tagen auf eine sehr bewegende Art und Weise daran erinnert, wie man ihn sich tatsächlich zu eigen machen kann.

Lasst mich Euch davon erzählen:

 

Ich kenne einen älteren Herren, um die siebzig. Wir sind nicht familiär verbunden, keine engen Freunde, die sich regelmäßig besuchen, aber auch mehr als einfache nur Bekannte.

Sagen wir so – wir haben eine Verbindung.

 

Ich möchte ihm für diesen Artikel den Namen Peter geben, weil ich bei ihm manchmal an den Jungen denke, der nie erwachsen wird – Peter Pan.

Er ist kein verrückter Kindskopf, aber er hat es geschafft sich sein Nimmerland zu erhalten.

Ihr wisst was es mit dem Nimmerland auf sich hat? An diesem magischen Ort kann man sich die Dinge, die Realität werden sollen, wünschen.

Peter ist ein großer Abenteuer und so hat er sich bis zum letzten Jahr immer neue Herausforderungen gewünscht und jede auch angenommen.

Um Peter zu beschreiben braucht es einige Worte.

Er ist ein Weltreisender. Zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit alten Segelschiffen oder Eisenbahnen hat er die Welt umkreist und durchquert.

Er ist ein Helfender.

In in Afrika hat er eine Hilfsorganisation aufgebaut und betreut diese bis heute.

Er ist ein Suchender, der Zeit seines Lebens an den verstecktesten Orten Antworten fand.

Er ist ein Lehrender, der alles, was er verstanden hatte, mit der Welt teilen wollte, und er ist ein Liebender, der seiner Frau ein guter Ehemann, seinen Kindern ein guter Vater und seinen Geschwistern ein loyaler Bruder sein wollte.

 

Ende letzten Jahres wurde bei Peter zweierlei Krebs diagnostiziert.

Die Abenteuer mussten eine Pause einlegen.

Letzte Woche bekamen wir Freunde eine E-Mail von ihm, denn er wollte uns über seine letzten Monate auf dem Laufenden halten.

Natürlich ging es um Operationen, Reha Maßnahmen und Anschlusstherapien.

 

Peter begann seine Nachricht an uns Geschockte und schlimmes Erwartende mit einem Zitat von Voltaire:

 

„Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.“

 

Er berichtete mit viel Gefühl, Humor und auch ein bisschen Ironie, von seinem Krankenhausalltag, den OPs, der Reha, und wie er es dennoch schaffte, all dies um das ein oder andere kleine Abenteuer herum zu bauen, das er sich nicht nehmen lassen wollte.

 

Peter fuhr zu einer Jubiläumsklassenfahrt mit seiner Frau, genoss ein riesiges Familienfest mit all seinen Geschwistern und Enkeln und hielt noch eine Sitzung seiner Hilfsorganisation für Afrika ab.

 

Diverse Operateure mussten sich diesem Zeitplan fügen – und taten es auch.

 

Seine Nachricht an uns schloss mit:

 

„Viel habe ich in Klinik und Reha gelernt, dabei auch:

Pflege täglich Deine Gedanken, denn sie werden Deinen Weg bestimmen“

 

Den Krebs kann man behandeln, aber doch die Gedanken nicht…

Richtig oder falsch?

 

Keiner schreibt uns vor, wie wir die Welt zu sehen haben.

Nimmerland ist vielleicht mitten unter uns, aber nur wenige Menschen können es sehen.

Peter, die verlorenen Jungs und Glöckchen haben die Magie des Ortes wahrgenommen und konnten ihn finden.

Für andere war er unerreichbar.

Oder haben sie Nimmerland erst magisch gemacht, weil sie einen besonderen Blick auf dieses Plätzchen hatten?

 

Vielleicht ist die Welt nicht das, was wir glauben in ihr zu sehen? Wir machen uns ein Bild von ihr und bestimmen dann, dass sie so zu sein hat.

Vielleicht kann die Welt aber ALLES sein, was wir sie sein lassen?

 

Wir sind was wir über uns denken und was wir denken strahlen wir aus.

Und das was wir ausstrahlen prägt das Umfeld oder die Welt in der wir leben.

 

Was wäre, wenn wir einfach unsere Gedanken ändern würden. Wenn wir der traurigen Vergangenheit den Boden entziehen, indem wir unsere Gedanken über sie ändern.

Kann sie dann überhaupt traurig bleiben?

 

Was wäre, wenn wir der Angst vor der Zukunft den Nährboden rauben, indem wir unsere Gedanken über die Zukunft ändern. Hat die Angst dann noch einen Platz?

 

Eine positive Lebenseinstellung zu haben, ist nicht eine einfache Idee, die man sich umlegen kann, wie einen hübschen Schal oder ein schickes Mäntelchen.

Sind wir mal ehrlich, uns gelingt das am ehesten in den Situationen, in denen es uns ohnehin gut geht, oder maximal ein leichtes Lüftchen in unsere Richtung weht.

Wer aber ist noch dieser in sich ruhende, das Schicksaal akzeptierende, sich auf Morgen freuende und allseits zuversichtliche Hobby-Yogi, wenn es wirklich eng wird.

 

Wenn uns unsere Gesundheit zu verlassen droht oder es bereits getan hat, wenn Geld und Sicherheit sich abwenden, wenn Menschen uns verlassen oder sterben, wenn der Tod bei uns selbst anklopft, kurz wenn Dinge passieren, mit denen wir uns nicht einverstanden erklären können, weil sie uns etwas Elementares zu entreißen drohen.

Plötzlich merkt man, dass die positive Lebenseinstellung weniger ein hübscher Schal, als vielmehr eine echte Herausforderung sein kann, der man gewachsen sein muss oder sagen wir, in die man hineinwachsen muss.

 

Wo findet man den Sinn in einem Geschehnis, wenn es eigentlich nur Kummer mit sich bringt? Was kann positiv daran sein, wenn jemand stirbt? Wo hin verdrückt sich die „es hat alles seinen Sinn – Einstellung“, wenn man seine Frau mit dem besten Freund erwischt?

 

Ich glaube, „es hat alles einen Sinn“ ist eine viel zu pauschale Aussage, die nicht für jeden nachvollziehbar ist.

Es mag sicherlich sein, dass in einer übergeordneten Sphäre alles einen Sinn hat, aber da wir nicht immer in der Lage sein werden, in diese Sphären vorzudringen, um diesen Sinn zu erkennen, brauchen wir eigentlich auch nicht zu versuchen, uns immer damit über Wasser zu halten.

 

Hinzu kommt, dass wir nicht immer altruistisch genug sein können, um zu akzeptieren, dass es auch um den Sinn für einen anderen Menschen und nicht nur für uns gehen könnte.

Wir sind ja alle nicht Gandhi und unser Glaube, unsere Demut und unsere Schicksalsergebenheit finden im Alltag schnell natürliche Grenzen!

 

So ist es zumindest bei mir oft gewesen, aber dann kam Peters Mail und hat mich mal wieder daran erinnert, wie ein Schuh draus werden könnte.

 

Nicht die Akzeptanz allen Unglücks macht uns wieder zu glücklichen Menschen, sondern die Art wie wir über Dinge denken.

Das ist unsere größte Freiheit, denn wir können zu jeder Zeit selbst entscheiden, von welcher Seite her wir eine Angelegenheit betrachten.

Unsere Gedanken sind es, die aus einem Umstand eine Tragödie machen.

 

Uns sind (oder werden) in unseren Leben traurige und furchtbare Dinge passieren, und es ist kein Zeichen von besonderer Stärke nicht traurig zu sein.

Wir dürfen traurig sein, aber wir haben auch die Chance zu erkennen, dass unsere Gedanken uns gehören. Wir haben die wundervolle Möglichkeit die Dinge so zu sehen, wie wir wollen, denn nirgendwo steht geschrieben, wie etwas wirklich zu sein hat oder was ich zu erkennen habe, wenn ich auf etwas blicke.

Es gibt keine absolute Beurteilung einer Situation, immer nur eine Subjektive.

Und alles was subjektiv ist, kann von uns aktiv beeinflusst werden.

 

Aus einer subjektiven Katastrophe können wir mit der Kraft unserer Gedanken auch etwas Anderes machen.

WAS kann ich Euch nicht vorhersagen, aber ich kann versprechen, dass ihr ohne die katastrophalen Gedanken plötzlich in einer weniger katastrophalen Situation ankommen könnt.

 

Habt ihr euch schon einmal gefragt, was ihr ohne bedrückende Gedanken wie Angst, Wut, Enttäuschung, Trauer oder Verunsicherung wärt?

Vielleicht frei?

Und soll euer Weg aus eben jenen bedrückenden Gedanken gebaut sein, oder läuft es sich auf Anderen vielleicht besser?

 

Probiert es doch mal aus…

 

Danke Peter für:

 

„Pflege täglich Deine Gedanken, denn sie werden Deinen Weg bestimmen“*

 

Und sei so gut, Dir für 2015 wieder neue Abenteuer auszudenken, von denen Du uns Faulpelzen dann berichten kannst!

Mindestens eine Fahrradtour durch Sibirien würde ich schon von Dir erwarten!

 

* Eine Quellenangabe für diese Zitat konnte ich nicht finden. Wer es für sich beansprucht kann sich gerne melden, um genannt zu werden.

** Die Frage: “Was wärst Du ohne diesen Gedanken” stammt u.a. aus der Lehre von Byron Katie, auf die ich auch schon in dem Artikel:
„Die verzwickte Sache mit dem Loslassen“ hingewiesen habe.


Wer versucht, sich immer alle Türen offen zu halten, wird sein Leben auf dem Flur verbringen!

Meine Tante hat mal zu mir gesagt: “Wer das eine will, muss das andere mögen”

Und meine Freundin schimpft oft darüber, wenn Leute zu CHERRY PICKERN werden, sich also aus allem immer nur die Rosinen heraus picken.

Warum machen wir das manchmal, und wie können wir mit den „Cherry Pickern“ und “Entscheidungsverweigerern” zurecht kommen?

 

Es wird schwierig für uns, sofern wir dabei bleiben, unsere Maßstäbe an Anderen anzulegen, denn Menschen sind nun einmal sehr verschieden.

 

Es gibt DIESE, die sich leicht damit tun, Entscheidungen oder Zusagen zu treffen, und dann auch umzusetzen, und es gibt JENE, die sich damit sehr schwer tun, und Erstere damit wiederum oft in die Weißglut treiben.

 

Ich gehöre (meistens) zu der ersten Variante von Menschen, wurde aber lange Zeit mit Kandidaten aus Gruppe Nummer zwei konfrontiert.

 

Hätte ich nicht so eine gute Friseurin, würde man vermutlich die grauen Haare sehen, die es mich gekostet hat, aber irgendwann hat es aufgehört.

 

Ich habe mich gegrämt, geärgert, war verletzt, wütend und oft fassungslos, dann habe ich angefangen diese Menschen zu beobachten und bin plötzlich viel gelassener geworden, denn ich habe eine Sache begriffen.

 

Am Meistens belasten sich Menschen, die sich nicht entscheiden können, selbst.

Mich belasten sie nur, wenn ich mir ihre Schuhe anziehe.

 

Wenn Ihr Euch die Überschrift noch mal durchlest, wird klar warum.

Menschen die sich nicht bekennen können, die keine Entscheidungen treffen können, die stehen auf dem Flur und sind nicht in den Räumen, in denen das Leben stattfindet.

Sie sind die Zuschauer, die von draußen in die vielen Zimmer schauen, aber sie bleiben eben doch außen vor.

Bei einem Flugzeug würde man sagen, es fliegt im Hold, dreht eine Warteschleife, und noch eine, und noch eine, bis es der mächtige Tower endlich in eine Position befiehlt, damit es zur Landung ansetzen kann. Für die Passagiere sind dann aber oft die Anschlussflüge verloren und es muss umständlich umgebucht werden, oder man muss die Nacht im Flughafenterminal verbringen.

 

Ziemlich unschöne Situation eigentlich.

Und ich frage Euch, wer muss nun „bemitleidet“ werden? Ihr, die ihr auf die Ankunft des Passagiers gewartet habt, oder diejenigen, die im Transitbereich festsitzen?

Menschen, die sich nicht entscheiden können, selbst wenn die Entscheidung Euch auch betrifft,  handeln in den seltensten Fällen gegen Euch, sondern meistens gegen sich selbst.

 

Ich war in meinem Leben auch schon in Situationen, in denen ich wie gelähmt war. Ich konnte und wollte nichts entscheiden, hab auch den Kopf mal in den Sand gesteckt, war anderen gegenüber unverbindlich und habe nichts wirklich angepackt, keine Initiative übernommen. Nicht für mich und nicht für andere.

Je länger ich in einer solchen Situation war, desto mehr hat sie mich eingelullt. Kraft und Energie entzogen und mich auf meinem Flur immer mehr isoliert.

Und je länger ich mich an diesem Ort befunden habe, umso schwerer wurde es, tatsächlich eine Klinke in die Hand zu nehmen und durch irgendeine Tür zu gehen.

 

ABER, wenn ich mich dann endlich dazu durchgerungen hatte doch durch irgendeine Tür zu treten, fühlte ich eine unglaubliche Befreiung, und all meine Kräfte, MEIN Leben kam zurück.

 

Jeder Mensch kann nur für sich selbst entscheiden wie er leben möchte.

Mittendrin, oder nur von Ferne als Zuschauer!

 

Ich habe eine Theorie, und Ihr könnt mich gerne wissen lassen, ob Ihr es ähnlich seht, warum Menschen sich manchmal so schwer tun, sich für eine Richtung zu entscheiden.

Ich glaube diese Menschen haben Angst vor dem was kommt, sie haben Angst vor dem was das Leben ist, was Begegnungen mit neuen Situationen und Menschen sind.

Sie wissen das oft gar nicht, aber der Wunsch abzuwarten, ob nicht noch irgendwo eine bessere Gelegenheit, ein besserer Mensch oder ein besserer Job auf sie wartet, impliziert, dass sie sich selbst nicht zutrauen, eine Situation, so wie sie ist zu meistern oder zu genießen.

Oder auch, dass sie gar nicht wissen, wer oder was für sie gut sein könnte.

 

Das Leben ist meistens nicht das was man langwierig abwägen und planen kann, sondern das Leben findet statt. Davor, dazwischen, daneben.

Wir können also wählen, ob wir erstmal auf Pause drücken, in den Flur zum Planen, Überlegen und Abwägen gehen, oder ob wir einfach mit dem Leben mitgehen, ihm vertrauen, munter Raum um Raum durchschreiten – wie Hesse schon sagte, und uns auf das einstellen was sich uns bietet.

 

Ich empfehle nicht das Nachdenken sein zu lassen und sich kopflos durch jede Tür zu stürzen, aber macht es im richtigen Maß. Nachdenken und Abwägen sind gut und wichtig, aber loszulaufen letztendlich auch. Sinn macht nur eine gelungene Kombination.

Und jede Entscheidung, auch jede verweigerte Entscheidung ,zieht eine Konsequenz nach sich und hat Begleiterscheinungen.

Wer das Eine will, muss das Andere mögen.

 

„Wenn ich meinen Job kündige, weil er mich nervt, muss ich akzeptieren, dass ich eventuell die lieb gewonnenen Kollegen nicht mehr sehe.“

 

„Wenn ich meinen Job, der mich nervt, nicht kündige, weil ich meine Kollegen so gerne mag, muss ich einen Weg finden, um mich zu arrangieren.“

 

„Wenn ich meine Frau verlasse, weil ich mich in eine Andere verliebt habe, muss ich in Kauf nehmen, meine Frau zu verletzen.“

 

„Wenn ich meine Frau nicht verlasse, um sie nicht zu verletzten, obwohl ich mich in eine Andere verliebt habe, wird die Andere mich eventuell irgendwann verlassen, oder meine Frau kommt mir auf die Sprünge. Möglicherweise bin ich dann Beide los.“

 

Ihr seht, egal was man tut, es kommt immer mindestens eine zweite Komponente dazu, mit der man sich auch einverstanden erklären sollte.

 

Es bringt also keinen wirklichen Gewinn Entscheidungen zu vertagen, man muss sich mit den Folgen genauso auseinandersetzen, als hätte man aktiv eine Entscheidung getroffen.

 

Wäre man demnach nicht wirklich mit dem Klammersack gepudert, wenn man nicht selbst aktiv den Weg beeinflussen würde, den man dann zu gehen hat?

 

Jetzt fragt Ihr Euch aber vielleicht, ob wir nicht von zwei Paar Schuhen reden.

Von denjenigen Menschen, die sich grundsätzlich nicht entscheiden können, und von den Rosinenpickern.

 

Sicher, die Entscheidungsverweigerer schaden sich auf einer offensichtlicheren Ebene selbst, weil sie soviel grübeln und sich grämen, wohingegen die Anderen wie Fische im Wasser sind, die immer überall durchschlüpfen und von uns nicht gefasst werden können.

Wir laden sie zum Geburtstag ein, aber sie sagen nicht zu, weil sie noch nicht wissen, ob an dem Abend vielleicht Sport oder eine Kneipentour anstehen.

Wir wollen mit ihnen essen gehen, aber in letzter Minute fragen sie, ob es denn sehr schlimm wäre, wenn man das vielleicht um eine Woche verschiebt, denn sie könnten irgendwas anderes Tolles machen.

 

Ist ja alles kein Beinbruch, macht man auch ein oder zwei Mal, bis man merkt, dass man offensichtlich nicht immer die Rosine in deren Kaiserschmarrn ist. Und dann?

Vielleicht fängt man an sich zu ärgern und ist von Verhalten des Rosinenpickers verletzt, aber Hand auf’s Herz, das macht keinen Sinn.

Verletzte Eitelkeit hat noch aus niemanden eine Rosine gemacht, grenzenloses Verständnis allerdings auch nicht.

Man sollte einfach anfangen die “Cherry Picker” mit anderen Augen zu sehen. Manchmal ist das schon die schlimmste Konsequenz für unsere schlüpfrigen kleinen Fische, dass man sich ihnen gegenüber anders positioniert. Was daraus erwächst ist nicht abzusehen.

Wir sollten sie in unserem Leben auf den Flur bringen, denn die tollen Plätze am Esstisch, im Wohnzimmer oder vielleicht sogar im Schlafzimmer, sind den Menschen vorbehalten, für die wir die Rosinen sind, und die das auch für uns sind.

 

Menschliche Beziehungen fußen auf verschiedene Kriterien. Einige davon können – je nach Art der Beziehung – Beständigkeit, Zuverlässlichkeit und Wertschätzung sein.

 

Wenn ihr etwas erwartet, was ihr nicht bekommt, dann nehmt den Fokus von der Person, und entlasst die Person aus der Verantwortung Eure Bedürfnisse zu befriedigen, für die sie ohnehin nicht zuständig ist!

Jetzt erst kann sich zeigen was passt und was nicht passt.

Denn „was nicht passt wird passend gemacht“ ist bei zwischenmenschlichen Beziehungen ein sehr fragwürdiger Ansatz.

Bleibt er oder sie ein “Cherry Picker” wenn es um Euch geht, oder entsteht plötzlich mehr Verbindlichkeit?

Beides wäre ok, denn wir können immer nur annehmen, was uns entgegen gebracht wird.

Einfordern oder gar einen Menschen ändern, diese Macht haben wir nicht und es steht uns auch nicht zu, wenn wir nach der Maxime leben, dass wir anderen Menschen die größtmögliche Freiheit zubilligen.

 

Wir können nur nach uns schauen, und für uns lernen, was wir mögen, was wir nicht mögen, wo wir Konsequenzen ziehen, und wo wir nachgiebig bleiben.

In jedem Fall müssen wir lernen, uns nicht nach Entscheidungen zu sehnen, die andere Menschen treffen sollen.

Das zermürbt uns nur und zerstört unsere Beziehungen.

 

Jeder möge sein Leben leben wie er kann und mag, aber wählt mit Bedacht aus, wen ihr in welche Bereiche vorlasst.

 

In diesem Sinne, seid die Rosine in eines Anderen Leben und findet selbst auch die Rosinen, die gut zu Euch passen.

Susanne Henkel, erschienen auf www.talkabout-blog.eu


Die verzwickte Sache mit dem Loslassen

Kennt Ihr das? Irgendjemand hat doch zu Euch bestimmt auch schon mal gesagt: „Da musst Du jetzt einfach mal loslassen!“ Oder noch besser: „Ich weiß, dass das schwer ist, aber Du solltest ihn (oder sie) wirklich loslassen!“

Warum denn eigentlich? Warum sollen wir immer das loslassen, was wir besonders dringend haben wollen, was uns unter den Nägeln brennt, oder absurder Weise diejenigen die wir lieben?

Und die Frage, die direkt daran anknüpft, wie genau soll es denn funktionieren die Menschen, die uns am Herzen liegen, loszulassen?

 

Ich gebe zu, ich habe den Ratschlag LOSZULASSEN auch schon erteilt.

 

Nicht unbedingt leichtfertig, denn nichts fällt uns schwerer als das.

 

Warum?

Weil der Verlust, vor dem wir uns ja eigentlich schützen wollen, mit der Bereitschaft loszulassen direkt bevor steht.

 

Und, was die Sache noch komplizierter macht, es gibt ja wiederum auch den anderen Ansatz zu sagen, dass man für die wichtigen Dinge im Leben kämpfen muss bis zum Äußersten? Dass man nichts geschenkt bekommt, sondern oftmals an die Grenzen gehen muss, um etwas zu erreichen.

 

Was sollen wir aber jetzt anfangen mit diesem Dilemma, wenn wir mittendrin stecken zwischen der bangen Frage: Loslassen oder kämpfen – und wie in Gottes Namen, geht dieses verfluchte LOSLASSEN?

 

Ich gebe Euch meine Antwort direkt, und versuche dann, sie Euch zu erklären.

 

Es ist völlig egal was wir tun, denn beide Wege führen zum Ziel!

Die Frage ist nur, wie schmerzlich oder anstrengend der Weg zum Ziel ist, denn das allein beeinflussen wir mit der Wahl zwischen Kampf und Loslassen.

UND: das Ziel ist eine unbekannte Größe, denn wir können alle nicht in die Zukunft schauen, und niemand – nicht die beste Freundin und nicht der beste Freund – kann uns am Anfang des Weges eine genaue Beschreibung des Zieles geben, denn erstens ist es unser persönlicher Zielort, und zweitens war niemand vor uns bereits dort und konnte die Lage checken!

 

Hilft Euch nicht weiter? Verstehe ich, denn immer noch steht man mit der bangen Frage – ob Loslassen oder Kämpfen – genauso ratlos da. Was könnte helfen?

Unsere Intuition könnte helfen. Ich weiß, auf die verlässt man sich nicht immer gerne, denn das ist ja nur ein Gefühl, und die können so verdammt trügerisch sein. Außerdem könnte man mit ein bisschen Kampfesgeist ja noch Parameter ändern, so dass die Intuition dann ja ganz neue Ausgangswerte hätte, um eine Entscheidung zu treffen.

Und schon geht es wieder von vorne los…

 

Ich verrate Euch, woran ich glaube. Ich glaube wir wissen auf jede Frage die Antwort, wir hören nur so selten auf uns.

Ihr kennt doch bestimmt dieses spontane Bauchgefühl, wenn ihr vor einer Entscheidung steht? Ist das Bauchgefühl – die Intuition, wie ich es eben nannte – im allerersten Augenblick in dem ihr über etwas nachdenkt positiv, dann haltet daran fest und kämpft. Ist die Intuition negativ, dann lasst los, denn dann habt ihr Euch in etwas verbissen, was ein wenig Abstand zu Euch braucht. Vielleicht entfernt es sich dann ganz, vielleicht kommt es aber auch wieder näher.

Versucht ein erstes negatives Gefühl nicht mit Aktionismus zu übertölpeln, sondern haltet inne, und lasst los.

 

Und da ist es, das Loslassen – von dem ja keiner so genau sagen kann, wie es gehen soll.

 

Für mich bedeutet „loslassen“ den Fokus von einer Idee zu nehmen und auf mich zu richten.

Mein Glück kann ich offensichtlich in diesem Moment nicht in der Erfüllung der Idee finden – denn da stoße ich auf Hindernisse, Abwehr oder allgemeine Schwierigkeiten, also wende ich mich von der Idee ab und mir zu.

Stellt es Euch ruhig so vor, als würdet ihr auf etwas blicken (zum Beispiel einen Menschen, von dem Ihr irgendetwas ganz dringend haben wollt) und dreht Euch um die eigene Achse und blickt in einen Spiegel, der hinter Euch steht und in dem ihr Euch jetzt sehen könnt.

Stellt Euch selbst die Fragen, die ihr von dem Menschen (der jetzt in Eurem Rücken stehen würde) beantwortet oder erfüllt haben wolltet:

 

„Warum reagierst Du nicht so auf mich, wie ich es mir gewünscht habe?“ wird zu:

„Warum reagiere ICH nicht so auf mich, wie ich es mir gewünscht habe? “

 

„Warum liebst Du mich nicht so, wie ich es verdient habe?“ wird zu:

„Warum liebe ICH mich nicht so, wie ich es verdient habe?“

 

„Warum behandelst Du mich nicht freundlicher und respektvoller?“ wird zu:

„Warum behandele ICH mich nicht freundlicher und respektvoller?“

 

„Warum erfüllst Du meine Erwartungen nicht?“ wird schlussendlich zu:

„Warum erfülle ICH meine Erwartungen nicht?“

 

Loslassen bedeutet für mich, nicht woanders Antworten zu suchen, die ich mir nur selbst geben kann.

 

Eine wirklich fiese Antwort auf alle umgekehrten Fragen könnte sein:

„Weil ich es mir nicht wert bin!“

 

Spätestens da fliegt der Schwindel auf. Ich erwarte von einem anderen Menschen etwas in mir zu sehen, was ich selbst nicht sehe.

Ich erwarte, dass ein Anderer einen Anspruch erfüllt, den ich selbst nicht erfülle,

Ich erwarte von einem anderen Menschen schlicht etwas, was völlig unangemessen ist, wenn ich es mir offensichtlich selbst nicht geben kann.

 

Da liegt für mich der Schlüssel zum Loslassen. Lassen wir die Anderen aus der Verantwortung und kümmern uns erstmal um uns selbst.

 

Und wenn wir Dinge bei uns verändern, ändert sich die Resonanz darauf, bei unserem Gegenüber.

Loslassen, also den Fokus von einem anderem Menschen oder einer Idee zurück auf uns selbst legen, bedeutet deshalb nicht unbedingt das Ende von Etwas, sondern nur eine Veränderung.

Die Resonanz auf die Veränderung kann in jede Richtung gehen.

 

Deshalb müssen wir auch überhaupt keine Angst davor haben loszulassen, denn wir verschließen dadurch keine Tür, wir öffnen nur Neue.

 

Es ist auch nicht egoman sich erst einmal sehr intensiv um sich selbst zu kümmern. Es ist unabdingbar, denn nur so können wir sicherstellen, dass wir nicht ein Projekt sind, an dem sich jemand abarbeitet, sondern dass es um uns geht.

Beziehungen und Freundschaften werden so häufig aus den falschen Beweggründen geschlossen. Wenn wir dem richtigen Beweggrund ein bisschen näher kommen wollen, müssen wir zuerst bei uns aufräumen, bevor wir jemanden reinlassen können.

Das machen wir ja auch so, wenn wir Besuch empfangen, oder.

 

Und wir dürfen niemals vergessen, dass uns kein Mensch gehört. Egal wie sehr wir jemanden lieben, er gehört uns nicht für ein Leben lang.

Aber wir erhöhen die Chancen, dass er gerne bleibt, wenn wir den Anspruch „ZU MÜSSEN“ als Last von seiner Schulter nehmen und ihn stattdessen einladen können zu bleiben, solange es ihm bei uns gefällt.

 

Also lasst uns nicht vergessen uns ab und an mal zu unserem Spiegel herum zu drehen, wenn wir merken, dass unsere Anspruchshaltung an Andere nicht konform geht mit dem was wir von Anderen bekommen.

Lasst uns regelmäßig Ordnung im eigenen Haus machen, dann kommen die Anderen auch gerne – vielleicht auch, um zu bleiben.

Susanne Henkel, erschienen auf www.talkabout-blog.eu


Wer sich intensiver mit der Technik und dem Hintergrund der “umgekehrten Fragen” beschäftigen möchte, findet diese Idee ausführlich erklärt bei Byron Katie